Der Vorgang 10 Prozess ermöglicht einen automatisierten Abschluss eines ATM-Warenausgangs, sobald eine entsprechende Abgangsmeldung importiert wird.
Zusammenfassung des Prozessablaufs:
- ATM-Warenausgang wird angelegt und bis zum Status “WBS gedruckt” bearbeitet
- Eine Versandanweisung wird generiert und als EDI Datei an den ext. Lagerdienstleister verschickt
- Sobald die Ware durch den ext. Lagerdienstleister versendet wurde, meldet dieser den Abgang durch eine DESADV Abgangsmeldung.
- Die DESADV Abgangsmeldung wird importiert und verarbeitet
- Kann die Datei erfolgreich verarbeitet werden, wird der entsprechende ATM-WA abgeschlossen – “Belege”, “PM Buchung” und optional LST bzw. INVOIC Daten werden automatisch generiert
Prozessvorbereitung
Für die Nutzung von Vorgang 10, müssen bestimmte Einstellungen im SAP (ATM) getroffen werden. Diese sind wie folgt:
Kunde anlegen für die Globale Versandanweisung
Damit die Versandanweisung verschickt werden kann, muss ein separater Kunde definiert werden, dessen EDI Einstellungen für die Versandanweisung genutzt werden.
Folgende Einstellungen müssen mindestens getroffen werden:
*Kundenstamm anlegen
*LST-Daten senden als DESADV hinterlegen (kein Exportpfad hier nötig)
*DFÜ Regelsatz hinterlegen mit dem entsprechenden Mapping
Beispiel für ein Mapping: Link text
ATM Einstellung EDI_GLOBAL_SHIPPING_INSTRUCTIONS muss gesetzt werden
Siehe Einstellungen
Hier wird der neu erstellte Kunde und der Exportpfad hinterlegt.
ATM Einstellung EDI_DESADV_SHIPPING_NOTICE_FOR_PROCESSING_CODE muss mit Wert versehen werden
Siehe Einstellungen
Dies wird benötigt, damit die Abgangsmeldung als solche erkannt wird, wenn die DESADV Meldung verarbeitet wird
Kann z.B. 999 sein.
Wichtig ist, dass die Versandanweisung diese Kennung dann im entsprechenden BGM Segment enthält! Das muss mit dem ext. Lagerdienstleister abgestimmt sein.
DFÜ Prozess LSTE für den Endkunden hinterlegen
In den EDI Einstellungen des Endkunden (der im ATM-WA drinsteht), muss der Prozess “Lieferschein- & Transportdaten empfangen” für EDIFACT aktiv sein
Optional können natürlich LST Daten senden und INVOIC aktiv sein, je nachdem ob der Kunde LST und/oder INVOIC Daten erhalten soll.
Prozessablauf Details
Der ATM-WA wird erstellt und bis zum Status “WBS gedruckt” bearbeitet. Nun wird die Versandanweisung erstellt.
Eine DESADV nach dem Mapping des Kunden aus der ATM-Einstellung EDI_GLOBAL_SHIPPING_INSTRUCTIONS wird erzeugt und in dem dort angegebenen Pfad abgelegt.
Alle Daten kommen aus dem ATM-WA und teilen dem ext. Lagerdienstleister mit, welche Artikel versendet werden müssen.
Sobald die Ware vom ext. Lagerdienstleister versendet wurde, schickt dieser eine Abgangsmeldung zurück. Diese muss im Formt DESADV D07A erstellt sein.
Beispiel: Link text
Wichtig dabei sind die Segmente:
BGM+999::: Kennung für Abgangsmeldung
RFF+CRN:219’ ATM-WA Nr
NAD+SE+SID::92’ ext Lieferanten ID
NAD+ST+050::92’ Werk
LOC+11+029::92’ Abladestelle
LIN+++A0004013629:IN’ Fremdsachnummer
QTY+12:1:PCE’ LS Menge
RFF+AAU:27000215:1’ LS Nr
RFF+ON:ON2:1’ Bestellnummer
Diese Daten werden alle in der Historie gespeichert und dazu verwendet den korrekten ATM-WA und die Positionen zu ermitteln.
Bei der Weiterverarbeitung werden folgende Prüfungen durchgeführt:
- Ist der ermittelte ATM-WA im korrekten Status (WBS gedruckt)? Wenn nicht, dann wird nicht autom. weiterverarbeitet und es kommt eine Meldung
- hat die übermittelte DESADV die gleiche Anzahl an Positionen? wie der gefundene ATM-WA. Wenn nicht, dann wird nicht autom. weiterverarbeitet und es kommt eine Meldung
- hat die übermittelte DESADV die gleichen Daten, wie die ermittelte ATM-WA Position? Wenn die Schlüsselfelder FSN, Werk, Abladestelle, Bestellnummer, LS-Nummer oder LS-Menge in der Datei von der ATM-WA Position abweichen, dann wird nicht autom. weiterverarbeitet und es kommt eine Meldung
In all diesen Fällen schlägt die Historie dann mit dem Status “angelegt” in der Historie Liste auf und der MA muss eingreifen.
Heißt: Historie gegen den ATM-WA prüfen und den ATM-WA entsprechend anpassen und entweder dann manuell abschließen oder nach der Anpassung die Weiterverarbeitung erneut anstoßen.
Sind alle Prüfungen OK, wird die Weiterverarbeitung autom, ausgeführt und man muss nicht manuell eingreifen.
Die Weiterverarbeitung führt dabei folgende Funktionen im ATM-WA aus:
- Belege
- PM-Buchung
- LST-DFÜ (wenn beim Kunden aktiviert)
- RNG-DFÜ (wenn beim Kunden aktiviert)
Die Mappings für die LST / INVOIC Daten kommen in diesem Fall ganz normal aus dem Kundenstamm des Kunden im ATM-WA.
So kann sich die Versandanweisung vom Mapping her von den LST-Daten an den Endkunden unterscheiden.
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