Automotive.One ist ein Modul, dass nicht nur die besonderen Belange der Zulieferer unterstützt, sondern eine globalere Sicht auf Bedarfsabwicklung in Form von Lieferplänen ermöglicht. Die Geschäftsprozesse im ERP-Modul sind aus der Sicht der Einzelbestellabwicklung dargestellt. Dieses Modul erweitert die Darstellung der Geschäftsprozesse von SAP Business One um die Seriensicht. Die spezifischen Geschäftsprozesse der Zulieferer sind:

Lieferabrufe (LAB)
Feinabrufe (FAB)
Produktionssynchrone Abrufe (PAB)
Lieferscheintransportdaten (LST)
Warenanhänger (WAH)
Speditionsauftrag (SPA)
Gutschriftsverfahren (GUT)
Rechnungsverfahren (RNG)
externe Dienstleister (EDL)

Dieses Modul bildet nicht nur die Belange der Lieferketten (supply chain management), sondern auch die Bereiche Verkauf (VK) und Einkauf (EK) in der Seriensicht ab.

Die Kommunikation zwischen dem Lieferanten und dem Kunden oder Kunden und Lieferanten läuft vorwiegend über Datenfernübertragung (DFÜ) oder auch electronic data interchange (EDI) genannt ab.
Zur Kommunikation zwischen Rechnern bedarf es Vorschriften. Diese sind von unterschiedlichen Instituten erstellt worden. Folgende Institute sind von Bedeutung:

Verband Der Automobilindustrie (VDA)
Electronic Data Interchange For Administration, Commerce and Transport (EDIFACT)
Organisation for Data Exchange by Tele Transmission in Europe (ODETTE)
American National Standard Institute (ANSI)

Des Weiteren verwaltet das Modul die Lieferpläne, liefert die Bedarfe für den MRP (Material Ressourcen Planung) im VK-Bereich. Es organisiert den Versand, generiert die offen Posten (OP), erzeugt Versandpapiere und stellt die Versanddaten dem Kunden per DFÜ zur Verfügung.

Im EK-Bereich erzeugt das Modul Lieferabrufe für die Lieferanten in direkter Abhängigkeit vom Dispositionsassistenten (MRP). Es verwaltet die Lieferpläne und führt den Wareneingang in Abhängigkeit von den Partnerbestellungen durch.

Wie schon erwähnt werden mit dem Modul Automotive.One nicht nur die Belange der Automobilzulieferer befriedigt, sondern die Verwaltung von Einzelaufträgen um die Verwaltung in Lieferplänen (viele Einteilungen (Datum, Menge) über einen großen Zeitraum) erweitert.

Die Sicht von Einzelaufträgen

In der Darstellung sind Einzelaufträge als grüne Balken dargestellt. Die Einzelaufträge haben einen Bedarf der zu einem Liefertermin zu erfüllen ist. Die einzelnen Aufträge haben keine Verbindungen zueinander. In welcher Reihenfolge die Aufträge befriedigt werden spielt keine Rolle. Das bedeutet, dass ein Auftrag in der Zukunft befriedigt werden kann, ohne dass ältere Aufträge befriedigt werden. Auch der Erfüllungsgrad spielt dabei keine Rolle. Die Lieferungen werden durch einen roten Balken dargestellt. Ein einzelner Auftrag kann überliefert oder unterliefert werden, ohne dass dies eine Auswirkung auf die anderen Einzelaufträge hat.

Die Sicht von Lieferplänen

Ein Lieferplan ist eine Bedarfsmeldung über einen großen Zeitraum. Die einzelnen Bedarfe zu einem Zeitpunkt werden als Einteilungen (eines Lieferplans) definiert und werden durch grüne Balken dargestellt. Die Einteilungen können Tagesbedarfe, Wochenbedarfe oder Monatsbedarfe sein. In einem Lieferplan können noch zwei weitere Größen übermittelt werden: Rückstand und Sofortbedarf (rot dargestellt). Der Rückstand und der Sofortbedarf sind im Gegensatz zu den Einteilungen so schnell wie möglich zu befriedigen. In einem Lieferabruf werden noch zwei weitere Größen übermittelt: Eingangsfortschrittszahl(EFZ) und Datum der letzten Lieferung (Abgrenzdatum). Die EFZ stellt die Summe der Wareneingänge(blau) beim Kunden dar, die in dem Zeitraum vom “Datum der Nullstellung” bis zum Abgrenzdatum eingegangen sind. Das Abgrenzdatum stellt grundsätzlich das Datum des MRP-Laufs beim Kunden dar. Wird die Darstellung jetzt noch erweitert mit einer zweiten Fortschrittszahl (Versandfortschrittszahl(VFZ)), so kann ein Lieferplan wie folgt aussehen:

Die VFZ stellt die Summe der Lieferungen(gelb) dar, die im Zeitraum vom “Datum der Nullstellung” bis zum Tageszeitpunkt angefallen sind.

Addiert man nun zur EFZ den Rückstand und Sofortbedarf und zu jeden Abrufdatum die Abrufmenge, so erhält man eine Bedarfskurve.
Zieht man nun von der Bedarfskurve die VFZ ab, erhält man die disponierbare Menge (die noch zu liefernde Menge).

Wie man nun leicht erkennen kann, werden durch eine Lieferung die disponierbaren Mengen direkt beeinflusst.

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